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Wer sich auf einen Streifzug über die Insel begibt, fragt sich natürlich auch, wie sich die Örtlichkeiten verändert haben. Gerade bei den an die Granitz grenzenden Güter gab es einige umfangreiche Wandlungen in den letzten Jahrzehnten. Diese beginnen bereits bei den Zuwegungen. Führte beispielweise einst die Fahrt von Putbus nach Binz über die alte Bäderstraße und streifte dabei Neu Süllitz und dessen Vorwerk Alt Süllitz, so führt der Hauptverkehrsstrom heute über Serams in das Seebad an der Prorer Wiek. 

Auch Serams hat die Geschichte nachhaltig verändert. 1318 erstmals als "Sramsitze" erwähnt, gehörte der Ort allerdings von Anfang an zur Familie des Hauses Putbus. Wie alte Überlieferungen berichten, wurde es mehrfach als Lehnsgut des Hauses Putbus in fremden Besitz gegeben:

Als solches nutzte es im 15. Jahrhundert Claus von Bonow. Später soll es dann zwischen 1448 und 1485 an Dagislaw von Barnekow und nachfolgend an Heinrich von Normann verpfändet worden sein, bevor 1485 Dagislwas Sohn, Claus von Barnekow, wieder in dessen Besitz kam. Allerdings trat dieser das Gut Serams an den bereits erwähnten Heinrich von Normann, der der Schwiegersohn von Barnekows war, wieder ab. Mit dessen Begründung einer eigenen Linie blieb das Gut fortan dauerhaft in den Händen der Familie. 1816 erfolgte sogar eine Umwandlung des Lehnsgutes und es ging vom Besitz in das Eigentum der Familie von Normann über. 

Umso erstaunlicher mag es daher heute erscheinen, dass Malte von Putbus, der Begründer des gleichnamigen Ortes, 1829 Serams wieder in sein Eigentum brachte, indem er es den Erben von Georg Friedrich Christian von Normann abkaufte. 

Das heutige Gutshaus, welches auf Feldsteinen mit unverputzten Backsteinen und Satteldach errichtet wurde, stammt aus späterer Zeit. Damals hatte sich die Siedlung längst zu einem einzelnen Gutshof entwickelt. Dessen verkehrstechnische Anbindung sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen. So berichtet u. a. das "Rügensche Tageblatt" von dem Bau der "Rügenschen Kleinbahn" und seiner geplanten Streckenführung:

"Der Bahnhof Putbus der Tertiärbahn soll sich unmittelbar an den jetzigen Bahnhof der Staatsbahn anschließen, die Einfahrt erfolgt vom Lonvitzer Wege aus durch die Wiese. Das Bahngleise geht neben der Lonvitzer Landstraße entlang über Lonvitz, Vilmnitz bis in die Nähe von Groß Stresow und von dort möglichst nahe um das dortige Denkmal herum in gerader Linie über Serams nach Binz..."

Nach einer kleinen Steigung in der Streckenführung hinter Seelvitz dampft so nun heute der "Rasende Roland" mit dem dafür willkommenen "Rückenwind" über den Haltestelle Serams in Richtung von Binz. Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten auch in dem kleinen Ort gewandelt. Die Flächen um den Gutshof wurden längst aufgesiedelt und es ist wieder eine Wohnsiedlung entstanden. 

Die alte Zufahrt zum Gutshaus, die mit Kopfsteinpflaster befestigt wurde und durch den grünen Tunnel" einer Allee führt, hat längst keine Verbindung mehr zum Hauptverkehrsstrom, der in diesen Tagen zum und vom größten Ostseebad der Insel rollt. Sehenswert ist sie trotzdem. 

Und wenn es einmal gegen Abend etwas ruhiger wird, fragt man sich vielleicht auch, was wohl die alten Backsteine des Gutshauses über die Vergangenheit zu erzählen hätten.

Der Wandel jedenfalls bestimmte nicht nur den Ort sondern auch seine Schreibweisen. So sind heute u.a. die Bezeichnungen Zrambsits, Sramptze, Sramze, Schrams, Tramsitze, Tramtze, Cramtitz, Cramze und Seramse bekannt. Was deren Bedeutungen angeht, so reichen die Erklärungen von "sich schämen" über "hauen" bis hin zur Verbindung zwischen "Eiche" und "Haus". Andere wollen sogar eine mögliche Verbindung zu "ceran" - dem Aalfang" - für möglich halten. Wie dem auch sei...


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