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Bergen (M). Am Sonntag, den 6. November 2022, lud der Naturschutzbund (NABU) zur Vogelbeobachtung am Nonnensee ein. Schon die Ankündigung in einer Lokalzeitung machte neugierig. Immerhin sollten sich Grau-, Weißwangen- und Bläßgänse sowie verschiedene Entenarten - darunter mehr als 100 Löffelenten - auf und an dem Gewässer eingefunden haben. 

Und das Interesse war groß. Etwa 15 Teilnehmer begleiteten den Biologen Joachim Kleinke an diesem Tag auf seinem Weg rund um den Nonnensee. Neben "Wiederholungstätern", die mit Monokular oder Fernglas ausgestattet waren, kamen dieses Mal sogar Studenten vom pommerschen Festland herüber. Zunächst ging es vom Famila-Parkplatz die alte Bahnstrecke der Rügenschen Kleinbahn entlang, dann wechselte die Exkursion auf die andere Seite der "Duwenbäk".

Und immer wanderte der Blick dabei zum Nonnensee, wo man schon erste Vögel beobachten konnte. Der See, der sich gegen Ende der letzten Eiszeit gebildet hatte, war zunächst ein Schmelzwassersee von an die 13 Meter Tiefe. Allerdings gab es im 19. Jahrhundert erste Versuche, den See zu entwässern, um die Fläche landwirtschaftlich nutzen zu können. Möglich wurde dies mittels eines Schöpfwerkes. Die vollständige Trockenlegung des Nonnensees gelang allerdings erst in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. 1993 begann dann das Projekt zur Renaturierung des Sees (Anm.: Mehr zum Nonnensee).

Heute ist der See nur noch 1,20 Meter tief und man benötigt etwa 2½ Stunden für die 4.7 Kilometer lange Strecke um den Nonnensee. Wenn man mit Joachim Kleinke unterwegs ist, können es aber auch schon mal 4 - 5 Stunden werden, denn unterwegs gibt es einiges zu sehen und mitzuteilen. Schnell gehen die Fingerzeige aus der Gruppe in die Luft. "Ein Rotmilan!" Ob der Vogel nun ein Linker sei, fragt einer der Teilnehmer scherzhaft. Nein, farblich sei es eher ein "Kaiservogel", schließlich trüge er ja die Farben schwarz, weiß und rot. - Jedenfalls lässt er sich dadurch recht gut bestimmen.


Vorbei geht es nun an einer der Kormoran-Kolonien. Die Vögel, welche eine Flügelspannweite bis 1½ Metern haben können, hatten sich in den 90er Jahren, als der Nonnensee entstand, zunächst die Silber-Weiden als Domizil erwählt. Dann gründeten sie ihre Buschkolonie am nördlichen Ufer des Nonnensees und nun waren sie westwärts - erst an den Rand des Nonnensees und schließlich zum Parchtitzer Moor - gezogen. Die kahlen Stämme und die vielen Nester weisen klar ihre Siedlungsräume aus. Wir sind etwa an der Hälfte des Rundweges angelangt. Noch ein Stückchen weiter und wir können wieder einen Blick durch die Vergrößerungsgläser werfen. Diese lassen uns dann wieder etwas dichter an das Geschehen rücken, ohne zu stören...


Möwen, Enten, Reiher... Diese Vögel lassen sich heute beobachten. Überhaupt ist derzeit auf dem Nonnensee ganz schön was los - sowohl auf dem Wasser als auch landseitig. Denn neben uns sind auch Wanderer, Läufer und Radfahrer an diesem Sonntag unterwegs. 


Den besten Ausblick auf den Nonnensee haben wir aber am südlichen Beobachtungsturm des Sees. Hier hat man eine gute Position, auch zum Zählen der Artenvielfalt: Joachim Kleinkes geübter Blick schweift über die Wasseroberfläche... "71 Silberreiher!" - Das ist schon etwas Besonderes. Während die Graureiher schon lange auf Rügen beheimatet sind, kamen die Silberreiher erst vor etwa 30 Jahren bei uns an. Dank ihres weißen Gefieders zeichnen sie sich vor allem deutlich in der Landschaft ab...


Eine ereignisreiche Umrundung des Nonnensees neigt sich dem Ende. Wenn das Interesse mit diesem Beitrag geweckt wurde, dann sollte man sich die nächste Vogelbeobachtung am Nonnensee vormerken: Sie findet am 4. Dezember 2022 statt. Treffpunkt ist dann wieder um 10.00 Uhr auf dem Famila-Parkplatz in Bergen. 

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