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Wer weiß schon, das etwa 300.000 Wildtiere in Deutschland jährlich an- oder überfahren werden? Statistisch entsprechen diese Zahlen immerhin einem Wildunfall alle 90 Sekunden. Häufiger finden diese in den Monaten April und Mai sowie von Oktober bis Jahresende statt - und: Vornehmlich geschehen sie in der Zeit der Dämmerung und in der Nacht.

Zu den häufigsten Tieren, die in Unfälle verwickelt werden, zählen dabei Rehe (s. Foto unten im August 2024, aufgenommen zwischen Kasnevitz und Garz) und Hirsche (wie bei einem Wildunfall mit einem Damhirsch im Juni 2023 bei Zirkow). Sie bilden ca. 60% der an- und übergefahrenen Wildtiere ab. Ihnen folgen in der Statistik die Wildschweine mit etwas über 10%. Weitere Tierarten, wie Hase, Fuchs, Dachse oder Marderhunde (s. Foto oben: Angefahrener Marderhund zwischen Binz und Prora), finden sich unter den weiteren Wildtieren, die Opfer von Verkehrsunfällen werden - allerdings gibt es hinsichtlich der Statistik keine weitere Aufschlüsselung. 

Um Wildunfälle zu vermeiden, sollte man in den bereits erwähnten Monaten und zu den ebenfalls beschriebenen Tageszeiten mit einer angepassten Geschwindigkeit fahren. Diese ermöglicht es auch noch ggf. noch zu reagieren, wenn beispielsweise ein Reh bereits die Straße gequert hat (wie im Januar 2023 zwischen Zirkow und Serams, auf der Höhe der Einfahrt nach Schmacht) - denn: Meist folgen ihm weitere. Vorsicht ist auch bei Hasen geboten. Bekanntlich schlagen sie Haken, was wiederum dazu führt, dass sie - obgleich sie die Straße bereits verlassen haben - noch einmal auf selbige zurück springen können. 

Während bei Wildunfällen von Autofahrern in der Regel ein Sachschaden zu beklagen ist (wie im September 2021, kurz vor Bobbin, wo ein Hirsch plötzlich auf die Straße sprang), sind bei Zweiradfahrern in der Regel auch Personenschäden zu beklagen - oft stellt sich die Situation so dar: 

Ein Zweiradfahrer ist auf der Straße unterwegs, als plötzlich Wild auf die Straße läuft. Durch den Versuch eines Ausweichmanövers verliert der Zweiradfahrer die Kontrolle über sein Zweirad und kommt von der Straße ab. Dabei kann er sich mehrfach überschlagen (so passiert im Juni 2024 zwischen Trent und Schaprode) oder - im schlimmsten Fall - auch an einen Baum geschleudert werden. Für den Fahrer enden derartige Manöver im Krankenhaus oder unter Umständen auch tödlich.

Noch ein paar Hinweise: Wer im Aufblendlicht Wild auf der Straße wahrnimmt, sollte als Erstes abblenden. So lassen sich panische Reaktionen des Tieres und die Einschränkung der Sicht der Tiere reduzieren. Viele der Wildtiere haben nach dem Abblenden wieder die Orientierung gewonnen und verlassen die Straße. Dies kann ggf. auch durch kurzes Hupen dann beschleunigt werden. Wer Polizeimeldungen über Wildunfälle lokal auswertet, wird schon bald merken, dass es oftmals immer wieder die gleichen örtlichen Schwerpunkte von Wildunfällen gibt.

Hintergrund sind die Wechselgebiete zwischen Wald und Feld - wie im Bereich hinter Groß Stresow in Richtung Sellin - sowie an bestimmten Stellen. Wie beim Menschen haben auch Wildtiere ihre Routen, die durch die Vegetation und die Tiere selbst über Generationen geprägt werden. Erst wenn das Umfeld sich vollständig - durch Rodungen oder Straßenbauten - ändert, wechselt auch die Route.

Abschließend sei noch angemerkt, dass angefahrene Wildtiere nicht mitgenommen werden dürfen - andernfalls handelt es sich um Wilderei.     

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