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Unweit von Greifswald und mit Blick auf die Dänische Wiek befindet sich etwas abseits gelegen das Schloss Ludwigsburg - einst beliebtes Ausflugsziel bei Segel- und Ruderpartien. Hier fanden bis in den November diesen Jahres Führungen im Außen- und Innenbereich des alten Hofes und Schlosses statt, die auch über den langen Weg der Erhaltung dieses Kulturdenkmals durch eine Familie und einen Förderverein Zeugnis ablegen.

 
Der ursprüngliche Name Darsim (auch Darsin, Darsem oder Darsen genannt) hat wohl seine Bedeutung in dem Bezug auf Eichen-Bäume, wie auch die Halbinsel Dars hierher seine Entsprechung hat, die früher einmal von schönen Eichwaldungen bedeckt war. "Dars" bezieht sich dabei im Wendischen auf die einzelne Eiche und "im" bzw. "sim" auf mehrere Eichenbäume... Ob und warum Ernst Ludwig ihr diesen Ort zugedacht hatte, ist nicht ganz klar - aber: Hier in Darsim erkrankte auch schon der pommersche Herzog Wartislaw III. in den Räumen des vormaligen Hofes und wurde als ein Freund des Klosters Eldena, nach dort verbracht, als sich die Krankheit verschlimmerte, und wo er dann auch am 17. Mai 1264 starb und in der Kirche seine letzte Ruhe gefunden hat. Dennoch ist anzumerken, das zu jener Zeit schon Darsim über eine Kapelle verfügt haben muss, wo Mönche ihre Gottesdienste abhielten.

Nachdem 1534 von beiden pommerschen Herzögen - Barnim I. von Pommern-Stettin und PhilippI.von Pommern-Wolgast - die Reformation eingeführt worden war, kam es zur Aufhebung der Klöster, auch von Eldena. Dadurch wurde auch das Dorf Darsim, welches von 8 Vollbauern bewohnt wurde, eine Domäne der Landesherren. Die bereits erwähnte Kapelle verfiel nun allerdings. 

Den Flecken Erde - einst Darsim (auch Darsin, Darsem oder Darsen genannt), ein nach der Schenkung durch den Rügenfürsten Jaromar I. ab 1207 im Besitz des Klosters Eldena befindlicher Ort - schenkte der pommersche Herzog Ernst Ludwig (dessen Vorfahren es in ihren Besitz brachten) 1586 seiner damals weit jüngeren Gemahlin Sophia Hedwig von Braunschweig (1561-1631), auf das sie sich hier mit 1.000 Gulden dazu sich ein Schloss und Gut errichten könne. Das tat sie auch, nachte es das Schloss zu ihrem Sommerwohnsitz und benannte nach dem Tode des Herzogs 1592 das Schloss nach ihm in Ludwigsburg um, während das Dorf noch eine Zeit lang als Darsim bezeichnet wurde, und nutzte es bis zur Aufgabe 1615. In der 1570 neu errichteten Kapelle des Ortes wurden zu ihrer Zeit dann durch den Pfarrer von Kemnitz - auf Veranlassung der pommerschen Herzogin - zweimal die Woche, am Dienstag und Donnerstag, Gottesdienste abgehalten.

Dann ging es bis 1625 an ihren Sohn, Philipp Julius (1584-1625), den letzten Herzog von Pommern-Wolgast über, bevor es der Mutter wieder zum lebenslangen Nießbrauch überlassen wurde. Die beiden pommerschen Herzogtümer Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin wurden in dieser Zeit vereint und vom pommerschen Herzog, Bogislaw XIV. - einem Vetter von Philipp Julius, der kinderlos starb - regiert. 

Mit dem Tode von Sophia Hedwig von Braunschweig 1631 stattete Bogislw XIV. seine Schwester, die verwitwete Anna von Croÿ (1590-1660) mit dem Schloss Stolp sowie Ländereien - unter denen sich auch Schloss und Gut Ludwigsburg befanden - aus. Nachdem ihr auch ihr Bruder Bogislw XIV. 1637 verstorben war und mit ihm die Greifen-Dynastie der pommerschen Herzöge endete, fiel ihr als Letzte verbliebene aus dem pommerschen Herzoghaus dessen persönlicher Besitz zu, während das Herzogtum nun von den Schweden (Stettiner Vertrag von 1630) in Besitz genommen und von den Kurbrandenburgern (Grimnitzer Vertrag von 1529) beansprucht wurde. 1650 verkaufte Anna von Croÿ dann Ludwigsburg an den schwedischen Stadtkommandanten von Greifswald und General der Kavallerie, Burchard Müller von der Lühne (1604-1670). Er verteidigte einst mit einer kleinen schwedischen Besatzung und den Greifswalder Bürgern die Stadt gegen die überlegenen kurfürstlichen Angriffe. Da er über ausreichend finanzielle Mittel verfügte, konnte er auch die Kriegsschäden des 30jährigen Krieges beheben. Er starb schließlich am 22. Juni 1670. Da jedoch seine vier Söhne zu diesem Zeitpunkt noch unmündig waren, wurde der Besitz von Ludwigsburg zunächst durch ihre Vormünder verwaltet. Dann erhielt es der dritte Sohn - Jakob Heinrich. Bedingt durch die Verdienste der Familie Müller von der Lühne wurde die Herrschaft in ein ritterliches Erb- und Lehnsgut verwandelt und blieb noch einige Zeit im Besitz der Familie. 


Friedrich August von Klickowström (1778-1835)

Der Sohn eines schwedischen Offiziers, welcher in Ludwigsburg geboren wurde, schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein, bevor er in Dresden die Malerei studierte. So lernte er auch seine pommerschen Landsleute Runge, Friedrich und Titel kennen. Zu den bekanntesten Werken in seiner Heimat zählt bis heute das Altarbild der Greifswalder Marienkirche - eine Kopie der Nacht von Correggio. Doch die Malerei konnte ihn nicht ernähren und in der Landwirtschaft war er ebenso erfolglos wie es schon sein Vater auf Ludwigsburg war. So blieb ihm am Ende nur die höhere Beamtenlaufbahn. 


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