Zu Hagen:
Schon im September dieses Jahres wurde auf die Beziehung der Ortsnamen zu ihrem Umfeld und zu ihrer Geschichte hingewiesen. Auf diese ist der Rügensche Heimatforscher Prof. Dr. Alfred Haas gleich mehrfach eingegangen. So berichtete er u. a. von den deutschen Siedlern, die nach 1168 aus dem Westen Deutschlands an die pommersche Küste kamen, um hier zu siedeln.
Die Siedler, die durch die Landesfürsten ins Land gerufen wurden, erhielten als Anreiz "jeder einen eigenen Hof". Der aber, der die Unternehmung nach vorne trieb, der "Lokator", erhielt sogar den doppelten Anteil an Grund und Boden - er wurde üblicherweise sogar "Schulze" der neuen Siedlung. Um diese nach außen zu sichern, wurde sie mit einem Zaun eingehägt. Das Gehäge gab auch den Dörfern ihren Namen, wodurch die Dörfer als "Hagen" oder "Hagendörfer" bezeichnet wurden.
Wieviel Hagendörfer in dieser Zeit entstanden? Wir wissen es nicht. Haas schätzte sie auf etwa 25 Orte auf der Insel Rügen. Eine Vielzahl von ihnen hatte ihren Namen nach dem "Lokator", also dem Gründer, erhalten. Hieß dieser beispielsweise Schmidt, so nannte man das Dorf "Schmidtshagen". Weitere Beispiele dafür waren Grebshagen (bei Darsband), Moritzhagen (bei Neuenkirchen) oder Röwenhagen (bei Güstelitz). Andere der neuen Siedlungen nannten sich dagegen schlicht "Hagen" - wovon es einmal 8 auf der Insel gegeben haben soll. Da fünf von ihnen - wie übrigens auch Grebshagen und Röwenhagen - wieder eingingen, blieben - so der die damalige Rechnung des Rügenschen Heimatforschers Haas - nur noch drei übrig: Hagen - bei Ralswiek, im Kirchspiel Zirkow und auf Jasmund. Bereits in den "Kunstdenkmalen der Insel Rügen", einer Veröffentlichung aus den 60er Jahren, ist dann nur noch von zwei Dörfern die Rede...
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