Full width home advertisement

Post Page Advertisement [Top]

 

Wer an die pommersche Ostseeküste, auf die Halbinsel Darß oder die Inseln Hiddensee und Rügen fährt, kann es noch vereinzelt vernehmen: Das Pommersche Platt, eine niederdeutsche Abwandlung mit regionaler Note, die sich bei Begrifflichkeiten mitunter sogar von Ort zu Ort zu unterscheiden wusste. Dazu gab es sogar ernsthafte wissenschaftliche Untersuchungen, die mit dem "Pommerschen Wörterbuch" dokumentiert wurden und seither eine gute Nachschlaghilfe bieten.

Natürlich haben die Rüganer, wenn sie denn ihre Wurzeln auf der Insel hatten, diese dialektischen Umgangssprache einst mehr oder weniger "mit der Muttermilch" aufgesogen. Doch bedingt durch die politischen Umwälzungen ab 1945, einen schleichenden Bevölkerungsaustausch, der mit der Veränderung der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie dem Zuzug von Menschen aus anderen Provinzen einherging, hat sich auch hier vieles in der Sprache verloren und verändert. Heute spricht man vor allem hochdeutsch. Daran änderte auch mancher Versuch - der schon zu DDR-Zeiten begann (s. unten Foto: die zweiteilige Publikation "Kleiner Sprachlehrgang Plattdeutsch von A bis Z", die anlässlich des Pressefestes der Ostsee-Zeitung erschien) - wenig, mittels Arbeitsgemeinschaften oder Publikationen verzweifelte Rettungsversuche des Plattdeutschen zu starten. 

Nur dann und wann, wenn ein "Tach ok" oder "dat mok wi so" durch den Raum weht, spürt man noch etwas Ursprüngliches, das bisweilen auch herzhaft sein kann. Ja, wo würde man denn auch so liebevoll ein kleines Kind mit "Schieter" oder "Schieting" durch Worte liebkosen - ohne das es im Sinne des Wortes gemeint ist. Die Sprache ist und bleibt eben der Spiegel einer Gesellschaft im Wandel...

Eine anschauliche Vorstellung dazu könnten vielleicht auch drei "Plattdütsche Radels" geben:

"Wat kann dei Minsch nich weddervertelln?" 
(Was kann der Mensch nicht weitererzählen?)
"Dat hei dot is."
(Das er tot ist.)

"Wuran kann`n seuhn, dat dat Hauhn nich dämlich is?" 
(Woran kann man sehn, das das Huhn nicht dämlich ist?)
"Dat dei Eier leggen un nich schmieten deiht."
(Das es Eier legen und nicht schmeißen tut.)

"Wat hat söß Beinen un löppt doch blots up vier?"
(Was hat sechs Beine und läuft doch nur auf vier?)
"De Bur to Pierd."
(Der Bauer zu Pferde.)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bottom Ad [Post Page]