Plattdeutsche Gedichte, wie "Dei Nunnensee", können oftmals eine ganz eigene Perspektive zu Örtlichkeiten der Insel eröffnen. Erst recht, wenn sie durch ein Bild des Malers Gabriel Max mit seiner "Nonne im Klostergarten" von 1869 ergänzt werden:
In helle Nachten, de keener weet,
Wenn alles schlöppt un schwiggt,
denn waast dei See; ein olles Leed
Speigelt sien klores Gesicht
Denn sühst du Nunnen, de bleik un schmal
An sienen Grunnen gahn;
Sei kieken trurig vör sick dal
Un blieben nargens stahn.
Denn hürst du dat stähnen,
As Minschen in Not;
Un Klocken drähnen
Dump un dot. ---
Dor wieren Nunnen, sei süngen un lachten
Un drünken denn ´n Wien so rot;
Sei süngen un lachten un küßten de Nachten
Un danzten mit Düwel un Dot. ---
De Ier det sich apen,
Dat Warer kem baben,
Sei sünd all versapen;
Kein ein hät ´s begraben.
Tim
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