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Das Rügen - bedingt durch seine strategische Lage - schon seit Jahrhunderten Begehrlichkeiten bei den großen Mächten weckte, ist bekannt. Sicher auch, dass auch die eine oder andere Entscheidung in den Kriegen auf unserer Insel ausgefochten wurde. Bis heute gibt es Zeugnisse dieser Konflikte: Deshalb wollen wir heute auf unseren Streifzügen über die Insel eine der sogenannten "Preußensäulen" besuchen. 

Aber was sind Preußensäulen? Nun, dabei handelt es sich um einzigartige Siegessäulen an der pommerschen Küste, die uns heute noch bei Neukamp und Groß Stresow aus der Ferne grüßen und vielen Seglern in den letzten Jahrzehnten eine wertvolle Landmarke waren...


Interessant ist natürlich, dass keiner der erfolgreichen Landungen an der südlichen Küste Rügens letztlich zum Festsetzen der Preußen führte. Erst 1815 konnte Vorpommern zu Preußen kommen und Pommern damit wiedervereinigt werden. Dennoch ist auch diese "Fußnote" der Geschichte erwähnenswert, denn sie war jeweils eine Stufe, um letztlich den alten Erbvertrag von Grimnitz aus dem Jahre 1529 zu erfüllen. Dieser besiegelte einst zwischen den Markgrafen von Brandenburg (später Preußen) und den Herzögen von Pommern, dass die Brandenburger auf das ihnen vom Kaiser verbriefte Recht auf Lehnshoheit über Pommern verzichteten und sie im Gegenzug eine Zusicherung erhielten, dass ihnen Pommern als Ganzes zusteht, wenn das Herzoghaus der Greifen aussterben sollte.


Aus diesem Grunde fühlten sich die Preußen also durchaus im Recht hier gegen die Schweden und für die Einheit Pommerns zu kämpfen. Die Skandinavier wiederum waren zuvor als Schutzmacht kurz vor dem Aussterben der Herzöge auf pommerschem Boden gelandet und Rügen nahm für sie dabei als Insel ein strategische Schlüsselstellung ein. Nachdem also der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm bereits eine Landung im Jahre 1678 vornahm, kam es im "Nordischen Krieg" zu einem erneuten preußischen Vorstoß. dieses Mal bei Groß Stresow...


Rückblick: Im Sommer 1715 rückten die Preußen und Sachsen über die Peene. Von Westen her leisteten ihnen die Dänen zu Land und zur See Hilfestellung. Das platte Land und die kleineren Städte vielen so mit leichter Hand. Und schließlich führte Leopold von Dessau (auch „Der alte Dessauer“ genannt) einen Teil des Heeres nach Rügen hinüber. Nach widrigen Winden und ungünstigem Wetter landete er am 15. November 1715 in der Stresower Bucht.

Für einen Blick auf die Bucht, wo es zur Anlandung kam, eignet sich übrigens der Platz der "Preußensäule" ideal. Sie befindet sich an der alten Bäderstraße etwa mittig zwischen Putbus und Binz - dort, wo eine Stichstraße in Richtung Groß Stresow ausgeschildert ist.


Das Dorf ist durch eine leichte Anhöhe verdeckt. Auf dieser führt linker Hand ein Weg direkt zur Siegessäule und ermöglicht, wenn man sich durch das angrenzende Dickicht schlägt einen guten Ausblick. Direkt fällt nun der Blick auf den Rügischen Bodden. Hier - in der Stresower Bucht - soll also am 15. November 1715 zwischen 16.00 und 18.00 Uhr die Ausschiffung der Infanterie mit großer Schnelligkeit vorgenommen worden sein. Bis Mitternacht hatte man sich bereits auch auf dem Festland verschanzt.


Nur vier Stunden später griff der schwedische König Karl XII. mit 20 Schwadronen, 1000 Mann Infanterie und 8 Geschützen an - ohne Erfolg! Dem Monarchen wurde sogar das Pferd unter seinem Leibe abgeschossen und nur ein Pistolenschuss bewahrte ihn letztlich davor, von einem dänischen Offizier niedergestreckt zu werden. Mit Hilfe des Grafen Poniatowski gelang ihm damals die Flucht aus dem Schlachtengewühl in seine Heimat. Das von den Schweden noch gehaltene Stralsund ergab sich am 23. Dezember 1715. Doch als am 1. Februar 1720 in Stockholm der Frieden geschlossen wurde, erhielt Friedrich Wilhelm I. lediglich Stettin und Vorpommern bis zur Peene. Stralsund, Greifswald und Rügen blieben noch fast ein Jahrhundert bei Schweden.


Auch eine Fortsetzung unseres Streifzuges in das Dorf Groß Stresow lohnt sich: Wer an der Weggabelung im Dorf sich nach links wendet, kommt schon bald zum soganannten "Verräterhaus". Auch wenn es sich heute nicht mehr um das originale Bauwerk handelt, so lässt sich zumindest für den Betrachter vorstellen, dass hier der Stresower Meußling - wie es eine Legende überliefert - einst ein weißes Laken auf dem Dach gespannt haben soll, um den anlandenden Truppen den Weg zu weisen. Vor dem heutigen "Verräterhaus" steht zudem noch die originale Standbildfigur des Soldatenkönigs und wacht über die Geschicke des Dorfes.

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