Klaus Ender bei Aufnahmen im Jahre 2015 |
Als Fotograf ist er unzählige Male für sein Werk ausgezeichnet worden. Als Autor wußte er mit seinen Aphorismen und Gedichten zu begeistern, in seinen Beiträgen zum Schutz der Natur setzte er sich kritisch mit Gesellschaft und Politik auseinander: Klaus Ender. Heute wird der Rügener Ausnahmefotograf und Gastautor des Inselreports 80 Jahre. Anläßlich seines Ehrentages kamen wir ins Gespräch.
Klaus Ender: Dass ich mich nun schon 53 Jahre in drei Ländern nicht "verbiegen" ließ, sonderrn immer meine Meinung vertrat. Das gilt genauso meinem fotografischen Stil, denn einen eigenen Stil zu entwickeln, ist das Schwerste, was es gibt - zumal es Millionen Fotografen gibt, die das auch möchten. Zwanzig gelingt es ...eventuell.
"Lisa in den Dünen" |
Aus Deinen Aktbildern spricht der Wunsch, die natürliche Schönheit zu dokumentieren. Da ist es nicht verwunderlich, dass Du Dich auch für die Bewahrung der Natur einsetzt. Wann bist Du das erste Mal darauf aufmerksam geworden, dass unsere Pflanzen- und Tierwelt bedroht ist?
Klaus Ender: Als ich zwischen 1947 und 1954 in der Elbe - bei Wittenberge - badete und im Fluß riesige braune Schaum-Inseln vorbei treiben sah, die aus den Abfluss-Rohren der ZellwolleFabrik stammten. Es stank und wenn ich das Wasser verließ, hatte ich einen dreckig-braunen Hals. Ich stand erschüttert am Fluss und schrie über die Elbe hinweg: "Ihr Schweine - was habt ihr aus diesem Fluss gemacht!" Erst später las ich, dass die Indianer schon vor 200 Jahren mahnten, dass die Welt nicht mehr lebenswert ist, wenn der letzte Baum gerodet und der letzte Fisch gefangen ist - und merkt, dass man Geld nicht essen kann....
Wie man hört, feierst Du Deine Geburtstage nie mit großen Festen. Wenn Du nun aber doch überraschend von einer Fee Besuch bekommen würdest, um einen Wunsch zu äußern... Was würdest Du Dir wünschen?
Klaus Ender: Gesundheit, Gesundheit und nochmals Gesundheit!
Einen Wunsch hast Du Dir bereits selbst erfüllt: Pünktlich zum 80. Geburtstag kommt Dein neues Buch heraus. Wie heißt es und was erwartet die Freunde Deiner Fotos und Texte?
Klaus Ender: Mit dem neuen Buch "Nackt zwischen Dornen"? Alles, was mein Leben ausmacht - und dem Leben der anderen ähnelt. Ich kritisiere die Lüge, Dopppelmoral, die Verschwendung, den Größenwahn, den Neid, die Parteien-Räson, den Standesdünkel. Ich schwärme für die Natur, zeige sie in Wort und Bild, appelliere an den Verstand.
Ich zeige die fotografische und natürliche Schönheit, schmiedete in 20 Aphorismen und Gedichten die Worte, die jeden angehen.
Nun hast Du die Ausstellung "Akt und Landschaft" bereits im Jahr 1975 initiert und erstmals mit dem Fotografiker Gerd Rattei verwirklicht, um die "schönste Seite der ehem. DDR" zu zeigen. Wird es nun auch in Deinem Jubiläumsjahr wieder eine Ausstellung geben?
Klaus Ender: Ja - ich zeige vom: 12. April bis 30. Juni 2019 meine bisher größte Ausstellung mit 200 Bildern im Museum Naumburg/Saale.
Vielen Dank für das Gespräch und die Fotos.
Dir einen schönen Geburtstag, weiterhin viel Schaffenskraft und Gesundheit!
Weitere Informationen zu Klaus Ender:
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