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Die Kleinstadt Loitz an der Peene

Einer der bekanntesten Spottverse auf dem pommerschen Festland ist sicher der über Grimmen. Wie heißt es doch? "In Grimmen, da soll ´s nicht stimmen..." Dessen Fortsetzung kennen aber schon weit weniger: "...aber in Lötz, da geht ´s!"

Das evangelische Pfarramt Loitz

Wir sind an das nördliche Ufer der Peene aufgebrochen, dort wo 1128 der pommersche Herzog Wartislaw einst die Menschen zum Christentum bekehrt haben soll, indem er die zweite Missionsreise Otto von Bambergs durch das ehemalige Lutizengebiet unterstützte: Nach Loitz. Auch heute noch sind die Spuren der Christianisierung deutlich sichtbar. Die Kirche St. Marien gilt als eine der ältesten Zeitzeugen der Stadt. Wenn man alten Überlieferungen glauben mag, dann reichen einige Teile des Gotteshauses bis um 1200 zurück. Und dies waren bewegte Zeiten, denn obgleich Kaiser Friedrich I. das Land Loitz zunächst an das Bistum Schwerin übertrug, sollte es dennoch schon bald unter pommersche Herrschaft gelangen. Seit 1245 ist dies der Fall. Und erst kurz zuvor (1242) findet Loitz seine erste urkundliche Erwähnung als Stadt mit der Verleihung des lübischen Stadtrechts.

St. Marien - Das Bauwerk ist eines der ältesten Zeitzeugen der Geschichte

Heute liegt die Kleinstadt an der Peene mit seinen nicht ganz 4.300 Einwohnern (zum Vergleich - 1980: 5.800 Einwohner) und 13 Ortsteilen (Drosedow, Düvier, Gülzowshof, Loitz, Nielitz, Rustow, Schwinge, Sophienhof, Vorbein, Voßbäk, Wüstenfelde, Zarnekla, Zeitlow) im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Genauer: Sie liegt auf dem direkten Weg von der Ostseeautobahn A 20 in die pommersche Hansestadt Demmin.

Auch hier kommt kein Zug mehr an - der "Bahnhof Loitz", direkt an der Peene

Vergangen ist allerdings längst die Zeit als sich der Flecken noch mit einem Schloß schmücken konnte. Der stolze Bau galt bereits im 17. Jahrhundert als Ruine und der Schloßberg wurde schleißlich beim Bau der Eisnebahnstrecke zwischen Loitz und Toitz-Rustow (1906) vollständig abgetragen. Die Eisenbahnstrecke nach Loitz existiert heute ebenfalls nicht mehr. Nur noch der Bahnhof Loitz existiert noch. Er liegt direkt an der Peene. Auch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist wenig übrig geblieben. Fast unscheinbar für Durchreisende fügt sich das Steintor aus dem 14. Jahrhundert mit seinem Feldsteinsockel und den aufgemauerten Backsteinen in das heutige Ortsbild ein.

Das Steintor - fast zu übersehen als "Rest" der alten Stadtmauer von Loitz...

Aus neuerer Zeit wäre das klassizistische Rathaus erwähnenswert. Es wurde 1785 als zweigeschossiger Bau errichtet, mit einem markanten Dreiecksgibel versehen und erstrahlt heute wieder im alten Glanz. Allerdings: Was die Verwaltung der Stadt angeht, hat man hier auch einiges kommen und gehen sehn! Zunächst zum Kreis Grimmen gehörig wurde Loitz 1952 zum Kreis Demmin geschlagen. Das pommersche Demmin wiederum wurde in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zum Bezirk Neubrandenburg geschlagen. Erst nach dem politischen Umbruch kam es auch wieder zum Bekenntnis zu Vorpommern - in "Lötz, wo es noch geht..."


(Weitere Informationen zu Loitz)

In altem Glanz erstrahlt das Rathaus der kleinen Stadt


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