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Idyllischer Blick auf das Gutshaus in Rosengarten |
Im Sommer 2020 haben wir einen Ausflug von Garz an den Rügischen Bodden unternommen. Dabei kamen wir auch am Gutshaus Rosengarten vorbei. Ich drückte auf den Auslöser meiner Kamera und da war es - dieses Foto (s.o.). später verfasste ich den nachfolgenden Text unter dem Titel "Auferstanden aus Ruinen" dazu:
Eher zufällig trug uns die Neugier ins südliche Muttland. Wir wollten am Abend von Garz aus ans Wasser und kamen auch am Gut Rosengarten vorbei. Hier, wo heute Biolandbau mit heimischem Gemüse und zum Teil vergessenen Sorten betrieben wird, ist wirklich einiges in den letzten Jahrzehnten geschehen. Doch vor allem der Blick auf das rekonstruierte Gutshaus im denkmalgeschützten Landschaftspark hat uns fasziniert und unser Interesse an einem historischen Rückblick geweckt.
Die Geschichte von Rosengarten liegt zum Teil immer noch im Nebel der Vergangenheit. So heißt es u.a., dass der Ort – zusammen mit der späteren Wüstung Preseke - eine alte wendische Siedlung gewesen sein soll. Doch: Nichts genaues weiß man nicht!
Immerhin hat der Heimatforscher Wiedemann mit den Familien Tessimeritz, Slaweke und Stangenberg die wohl frühesten Besitzer des Ortes genannt. Bekannt ist ferner, dass Teze Slaweke einen Hof in Rosengarten (man spricht auch von „Rosengharde“) an den Stralsunder Bürgermeister von der Heyden verkauft haben soll, später ging dieser wiederum an in den Besitz des Stralsunder Bürgermeisters Gyldehus über. Dieser Bürgermeister wiederum soll ihn 1392 an den pommerschen Herzog Wartislaw VI. verkauft haben. Und der Landesherr gab ihn dem Kloster Eldena, welchem etwa zur gleichen Zeit auch ein Teil von Preseke zufiel, so dass dem Kloster schon bald ganz Rosengarten gehörte. Allerdings entwickelte sich der Ort bereits Ende des 16. Jahrhundert zu einer Wüstung.
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Seitlicher Blick auf das Gutshaus |
Ab 1695 galt Rosengarten dann als „Ackerwerk und fürstliches Tafelgut“ und hatte vielfache Besitzerwechsel bis schließlich das Gut nach 1815 durch Ludwig Ferdinand von Rosen erworben wurde und im Anschluss in den Besitz der Familie von Langen (auf Parow) überging. Kurz nach Anbruch des 20. Jahrhunderts wird schließlich die „Hertha-Quella“ entdeckt, für die schon bald als „einzige Mineralquelle auf Rügen“ - als abgefülltem Tafelwasser - geworben wird. Kurz darauf kauft Gustav Wolthmann das Gut Rosengarten und beginnt mit seiner Viehzucht. Die Grabstätte von Wolthmann und seiner Frau soll sich übrigens noch im Landschaftspark befinden. Gerne hätten wir sie noch aufgesucht, aber dafür fehlte an diesem lauen Abend leider die Zeit.
Nachdem zu DDR-Zeiten das Gut als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) genutzt wurde und die Anlage mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude verfiel, erhielt das Gut Rosengarten erst nach dem politischen Umbruch 1989 wieder eine Perspektive. Dem Aufkauf der zerstückelten Grundfläche (ab 2002) folgt schließlich mit dem Jahre 2007 die Rekonstruktion der Anlage. Die Idee vom „Denkmalschutz und Ökolandwirtschaft“ wird in die Tat umgesetzt und ist ein gutes Beispiel für den Wiederaufbaugedanken von pommerschen Guts- und Herrenhäusern.
Nachtrag:
Später entdeckte ich noch ein Foto auf meiner Kamera, dass ich nun an den Text anfügte.
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