Der Zustand der Wasserburg Divitz bei Barth ist nicht der beste - zugegeben! Aber sich selbst überlassen? Das wollten einige Aufrechte dann doch nicht. So kam es zur Gründung eines Förderverein, der bereits seit 2015 Eigentümer der Burg ist und sich für deren Rettung einsetzt. Eigentlich sieht es dafür gar nicht so schlecht aus, denn Fördermittel sind für das Vorhaben bereits zugesichert, doch passieren tut trotzdem nicht viel...
Wer Divitz besucht, findet ein idyllisches altes Gemäuer vor, welches umgeben von einem Ringgraben der seit dem Mittelalter gegen ungebetenen Besuch schützen soll. Wenn man Leuten im Ort glauben mag, ist sie heute eine der bedeutendsten Bauten ihrer Art im norddeutschen Raum. Wie viele andere Kulturdenkmäler im pommerschen Raum kann auch sie auf eine Lange Geschichte zurückblicken, in der sie Stück für Stück zu dem wurde, was sie heute ist.
Die verschiedenen Ausbauten kann man noch gut ablesen. Sie entsprachen dem Geist der Zeit - wie im Stil der Renaissance oder des Barock. Doch der Zahn der Zeit fragt nicht danach. Risse ziehen sich längst am Gemäuer. Auch dieses Gebäude ist eigentlich nicht mehr begehbar. Zu gefährlich! In Europa gilt der Bau als eines von 15 gefährdetsten Denkmälern - seit 2016! Das sich daran etwas ändert, will nicht nur der Förderverein. Immerhin 25 Millionen soll der Bund angeboten haben, um das Denkmal noch zu retten, nur: Vom Land gibt es einfach keinen positiven Bescheid. Angesichts der Erfahrungen bei anderen Wiederaufbauplänen könnte man meinen, dass die Burg im falschen Landesteil steht. Aber das ist eine andere Geschichte...
Die Geschichte der Wasserburg begann wohl bereits im 13. Jahrhundert. Ob nun die Ritter von Divitz die ersten waren, die Stein auf Stein übereinander setzten oder ein Conrad von Krakevitz? Nun, darüber lässt sich nicht wirklich viel sagen. Verbinden tun sich mit der Burg aber verschiedene Adelsfamilien, so die bereits erwähnten von Krakevitz, von Moltke und von Divitz.
Als letztere Familie ausstarb, fiel der Bau an den pommerschen Herzog Bogislaw XIV., welcher diesen an seinen Kanzler Phillip von Horn verlieh. Da auch die Greifen ausstarben, wurde es nach dem Dreißigjährigen Krieg nun zum Lehngut der Schweden, die ja in Pommern eingerückt waren. Die von Horns, ließen die Burg dann um einen Ostflügel mit zwei Portalen erweitern. Ihr Erbe fiel an die von Krassows. Da nach dem Wiener Kongress Pommern zu Preußen kam, erhob schließlich König Friedrich Wilhelm IV. dann Friedrich Heinrich von Krassow in den Grafenstand.
1858 soll dann die Burg zusammen mit den Rittergütern Spoldershagen, Frauendorf, Wobbelkow, Gäthkenhagen und Martinshagen in eine unteilbaren Besitzung - einen sogenannten Fideikomiss - gewandelt worden sein. Nach dessen Ende 1892 wurde sie Besitzung der Familie von der Groeben, die das Gut Divitz bis 1945 bewirtschaftete. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Bau u.a. zur Unterkunft von Flüchtlingen. Seit etwa 30 Jahren ist das historische Bauwerk unbewohnt. Grund genug dem geschichtsträchtigen Gemäuer wieder Leben einzuhauchen.
Wer sich näher zum Wasserschloß von Divitz informieren möchte, dem empfehlen sich die Seiten des Fördervereins Förderverein Kulturgüter Wasserburg Divitz e.V.:
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