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Wer sich auf seinen Streifzügen über die Insel von Wiek in Richtung Wittower Fähre aufmacht, um nach Muttland überzusetzen, fährt auch an der Gutsanlage Bohlendorf vorüber. Über seine Entstehung liegt noch einiges im Dunkel der pommerschen Geschichte. Dennoch gibt es bereits 1318 eine erste Erwähnung als "Bulendorp".

Wie bereits die Anlage von Lancken auf Wittow, wurde auch diese örtlich verlegt und Ende des 18. Jahrhunderts neu errichtet. Eine Inschrift am Giebel des Herrenhauses, dass sich etwa 1.500 Meter vom Wieker Bodden entfernt und im Mittelpunkt eines weiträumigen Hofes findet, weiß dazu auch heute noch eine alte Inschrift, wenn auch nur unvollständig, dem Besucher zu berichten:

"1793 HAT ERNST CASIMIR VON BOHLEN (DIESEN HOFF HIR HER VERLEGT, UND ... AUF NEU ERBAUTH")

Damit wird bereits ein erster Hinweis auf die Familie von Bohlen am Gebäude gegeben. Auch der Ursprung dieser lässt sich nicht zweifelsfrei nachweisen. Sicher allerdings scheint, dass mit Nicolaus Bohlen einer der Stammväter des rügenschen Adelsgeschlechtes im Jahre 1236 erstmals urkundlich Erwähnung findet. Seine Nachkommen hatten wesentlichen Einfluss auf die Geschicke der Insel - immerhin stellten sie mehrfach den Landvogt auf Rügen, später auch Offiziere und Politiker. Durch die Heirat zwischen dem königlich preußischen General-Lieutnant Theodor von Bismarck und der Gräfin Caroline von Bohlen entsteht schließlich die Familie Bismarck-Bohlen. Erwähnenswert ist dabei der in Karlsburg geborene Sohn Friedrich Alexander, der später preußischer General der Kavallerie und im deutsch-französischen Krieg (1870/71) Generalgouverneur im Elsass wurde.


Doch zurück zu Bohlendorf, dem Flecken, dem die Familie ihren Namen gab. Der großzügig gestaltete Hof wird bis heute sichtlich durch den eingeschossigen verputzten Backsteinbau des Herrenhauses mit seinem Krüppelwalmdach bestimmt. Markant heben sich dabei die Ecken mit ihrer Quaderung und der Giebel mit dem Familienwappen sowie der bereits erwähnten Inschrift ab. Und auch die formschönen Fledermausgauben, die sich einst die Dachhaut mit Leichtigkeit gestalteten, wurden bedauerlicherweise nicht wiederhergestellt.



Das Herrenhaus selbst wird wieder durch mehrere Gebäude flankiert. Ein Gebäude, rechter Hand, ist als das Kavalierhaus erkennbar. Leider hat man auch hier auf die ursprüngliche Putzquaderung an den Ecken sowie links und rechts des Eingangs verzichtet, was dem heutigen Erscheinungsbild leider abträglich ist. Immerhin wurde nun beim Krüppelwalmdach auf die Fledermausgaube Wert gelegt.


Eine Aufwertung erfährt die Gesamtanlage von Bohlendorf jedoch vor allem durch seinen natürlichen Park. Er weiß mit den alten und sehr schönen Baumbeständen, u.a. durch Linden und Eichen, seine Gäste zu beeindrucken. Kaum zu glauben, dass der Park ursprünglich mal eine Barockanlage war. Heute, wenn der Wind durch die Kronen der weit über hundert Jahre alten Bäume fährt, deren Blätter von den Zweigen schüttelt und das so das abgefallene Laub unter den Schritten rascheln lässt, vergisst man als Besucher für einen Moment alles um sich herum.


In den 90er Jahren hat man der gesamten Anlage auch wieder eine neue Perspektive gegeben. Als Landhotel lädt sie nun zu einem Besuch ein. Dieser lohnt! - egal ob als Tagesgast, der sich auf den Spuren der rügenschen Geschichte bewegt, oder um selbst Geschichte zu schreiben, indem man hier heiratet und eine Familie begründet...



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