Das Gutshaus von Grabow |
Wer einen Streifzug zum südlichsten Landzipfel der Insel unternimmt, den führt sein Weg vielleicht auch über das ehemalige Gut Grabow zum Palmer Ort. Erreichen kann man das ehemalige Rittergut über ein helles Betonband, welches sich durch die schon bald blühenden Rapsfelder schlängelt. An einer Weggabelung wendet man sich dann rechter Hand.
Ein helles Betonband führt von Maltzien nach Grabow |
Hier erkennt man schon das alte Kopfsteinpflaster, welches die Zufahrt zum ehemaligen Gut erschloss. Es soll immerhin mal eine Fläche von 396 Hektar umfasst haben. Der Ort der einst von Bauern, Halbbauern, Kossaten und Einliegern bewohnt wurde, war da allerdings bereits zum Gutsweiler geworden. An dessen einstige Bewohner erinnerten nur noch Bezeichnungen wie die "Stabenowdik", bezogen auf die Familie Stabenow, das "Freesesche Loch", bezogen auf die Familie Freese, oder die "Krögersche Wisch", bezogen auf die Familie Kröger. In einer der historische Quellen heißt es 1822 schlicht:
"Jetzt ist das Ganze von der Familie v. Bohlen acquiriert, 4 ehemalige Bauernwesen in 3 Pachthöfe an Pöppelvitz geschlagen, der Rest zu einem größeren Pachthof vereinigt und besonders bewohnt."
Seitenblick zum Gutshaus mit Freitreppe und turmartigem Vorsprung |
Erst danach wurde das eingeschossige unverputzte Gutshaus mit seinem einfachen Satteldach errichtet. Seine Backsteine sorgen dabei nicht nur für ein schlichtes sondern auch solides Äußeres. Markant ist jedoch die Freitreppe zum Hof, die mittig an der Längsfassade zum Eingangsbereich führt. Dieser ist, gleich einem Turm, herausgezogen und gibt dem Gebäude seine unverwechselbare Prägung.
Giebel des Wirtschaftsgebäude mit dem Hinweis "R.W. 1922" |
Als letzter Eigentümer vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges gilt übrigens Richard Weström. Wer seinen Blick vom Hof zu den beiden parallel vorgelagerten Wirtschaftsgebäuden schweifen lässt, kann dies mit dem Hinweis "R.W. 1922" am nördlichen Bau als bestätigt ansehen.
Findling, der am Jürgen Weström (1912-1942) erinnert |
Doch noch eine Besonderheit untermauert die Angaben: Nördlich des Gutshauses befindet sich ein Findling auf einem Sockel. Obgleich die Inschrift kaum noch lesbar ist, ergibt die Recherche schon bald, dass dieser an Jürgen Weström erinnert:
"Auf dem Felde / der Ehre gefallen / Jürgen Weström / Berg. Off. / 22.04.1912 - 23.09.1942 / Prochladny i. Kaukasus / Freude machen / war seine Freude"
(Beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. ist zu erfahren, dass der in Stralsund geborene Weström am 26. September 1942 gestorben sein soll und in Prochladny (Прохладный) im Kaukasus begraben wurde.)
Letzter Blick auf das Gutshaus Grabow |
Wanderweg zum Palmer Ort |
Kiefern prägen den Küstenwald |
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